Prävention & Hilfsmittel
Unsere Demenzbeauftragten - Für Menschen da, die mit Demenz leben und alle, die sie begleiten
Ein Klinikaufenthalt ist für viele herausfordernd – für Menschen mit Demenz oft ganz besonders. Die fremde Umgebung, neue Abläufe und ungewohnte Reize können Verwirrung und Rückzug auslösen. Umso wichtiger ist es, dass Angehörige und Fachpersonal gemeinsam dafür sorgen, dass Betroffene gut begleitet werden.
An der Universitätsmedizin Göttingen stehen speziell geschulte Ansprechpersonen zur Verfügung, um Patient*innen mit Demenz und ihre Familien zu unterstützen – vor, während und nach einem stationären Aufenthalt.
Bei Fragen oder Unterstützungsbedarf im Zusammenhang mit einem Krankenhausaufenthalt hilft ein erfahrenes Team weiter - melden Sie sich gern.
Kontaktinformationen:
📞 0551/39-67535
📧 demenzbeauftragte(at)med.uni-goettingen.de
🌐 https://www.umg.eu/ueber-uns/vorstand/beauftragte/demenzbeauftragte/

Obwohl die genauen Ursachen von Demenzerkrankungen wie Alzheimer noch nicht vollständig erforscht sind, kennen wir heute verschiedene Risikofaktoren, die das Entstehen begünstigen können.
Einige davon – etwa Alter, genetische Veranlagung oder Geschlecht – lassen sich nicht beeinflussen. Andere hingegen können durch einen gesunden Lebensstil positiv mitgestaltet werden. Wer sich ausgewogen ernährt, körperlich und geistig aktiv bleibt, auf ausreichend Schlaf achtet und soziale Kontakte pflegt, kann das persönliche Risiko für eine Demenzerkrankung deutlich senken.
Risikofaktoren im Überblick
Bluthochdruck
Übergewicht
Übermäßiger Alkoholkonsum
Soziale Isolation
Mangel an Bewegung
Typ-2-Diabetes
Rauchen
Luftverschmutzung
Eingeschränkte Sehkraft
Geringe Bildung
Schwerhörigkeit
Hoher Cholesterinspiegel
Depressionen
Kopfverletzungen
Alzheimer-Demenz – Vorbeugung durch die richtige Ernährung
Wie kann man Demenz vorbeugen?
In Deutschland leben etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz, wobei Alzheimer die häufigste Form darstellt. Da bisher keine Heilung existiert, ist die Prävention besonders wichtig. Wer einen gesunden Lebensstil pflegt, sich regelmäßig körperlich betätigt und Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Sehverlust oder hohe Cholesterinwerte kontrolliert, kann einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, sein persönliches Demenzrisiko zu senken.
Obwohl es kein spezifisches Lebensmittel gibt, das das Risiko einer Alzheimer-Erkrankung komplett eliminiert, zeigt sich, dass Menschen, die sich ausgewogen und gesund ernähren, seltener an Alzheimer erkranken. Eine gesunde Ernährung fördert nicht nur die Gehirnfunktion, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden. Auch Menschen, die bereits an Alzheimer oder anderen Demenzerkrankungen leiden, profitieren von einer ausgewogenen Ernährung.
Tipps für eine gesunde Ernährung
- Essen Sie viel Obst und Gemüse.
- Verwenden Sie Olivenöl oder Leinöl als Fettquelle.
- Nüsse und Samen liefern wertvolle Nährstoffe.
- Trinken Sie mindestens 1,5 Liter Wasser pro Tag.
- Vermeiden Sie übermäßigen Konsum von rotem Fleisch.
- Planen Sie Ihre Mahlzeiten im Voraus und erstellen Sie eine Einkaufsliste, um sicherzustellen, dass gesunde Lebensmittel auf den Tisch kommen. Eine abwechslungsreiche Ernährung ist der Schlüssel zu langfristigem Erfolg.
Mediterrane Ernährung
Die mediterrane Küche, reich an Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Olivenöl und fetthaltigen Seefisch, gilt als besonders förderlich für die Herzgesundheit und den Kreislauf. Sie hat sich auch als hilfreich bei der Vorbeugung von Demenzerkrankungen erwiesen. Polyphenole, die in vielen Früchten, Gemüsesorten und Olivenöl vorkommen, unterstützen die Gesundheit des Gehirns. Omega-3-Fettsäuren, die in fettem Seefisch wie Lachs oder Makrele enthalten sind, wirken sich positiv auf den Zellstoffwechsel aus.
Bewegung: Ein Schutzfaktor für das Gehirn
Regelmäßige Bewegung hat nicht nur positive Auswirkungen auf den Körper, sondern auch auf das Gehirn. Durch körperliche Aktivität wird die Durchblutung des Gehirns verbessert, was dazu beiträgt, Ablagerungen in den Blutgefäßen zu verhindern. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die sich regelmäßig bewegen, seltener an Demenzerkrankungen wie Alzheimer leiden.
Die WHO empfiehlt mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche. Alternativ reichen 75 Minuten intensives Training aus, um ähnliche gesundheitliche Vorteile zu erzielen. Zusätzlich wird empfohlen, Krafttraining in den Alltag zu integrieren, um Muskelkraft und Balance zu stärken.
Welche Sportarten sind zur Vorbeugung geeignet?
Es gibt keine spezielle Sportart, die zur Vorbeugung von Demenz empfohlen wird. Wichtig ist, dass die Aktivität Spaß macht und regelmäßig durchgeführt wird. Ob Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren, Yoga oder Tanzen – jede Art von Bewegung unterstützt die Gehirngesundheit.
Geistige Fitness bis ins hohe Alter
Nicht nur körperliche, sondern auch geistige Aktivität trägt dazu bei, das Risiko einer Demenzerkrankung zu verringern. Geistig aktive Menschen zeigen oft eine verzögerte Entwicklung von Demenzsymptomen, da das Gehirn durch kontinuierliche Herausforderungen seine Plastizität behält und neue Verbindungen zwischen Nervenzellen bildet.
Aktivitäten wie das Erlernen neuer Fähigkeiten, Musizieren, Lesen oder das Lösen von Rätseln tragen dazu bei, das Gehirn fit zu halten. Komplexere Aktivitäten wie Tanzen oder das Erlernen einer neuen Sprache bieten besonders gute Trainingsreize für das Gehirn.
Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
- Um Krankheiten vorzubeugen, rät die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Erwachsenen zu einer moderaten körperlichen Aktivität von rund 150 Minuten, also in etwa 2,5 Stunden pro Woche. Moderat bedeutet, dass die Herzfrequenz sich leicht erhöhen sollte. Bei untrainierten Menschen gilt 180 minus Lebensalter als guter Richtwert für eine moderate Betätigung.
- Bei durchgängig anstrengendem Training kann die Dauer auf rund 1,25 Stunden pro Woche reduziert werden.
- Zusätzliche gesundheitliche Vorteile bringt ein moderates Krafttraining, bei dem die wichtigsten Muskelgruppen trainiert werden (zwei- bis dreimal pro Woche).
- Menschen über 65 Jahre sollten vermehrt Gleichgewicht, Koordination und Kraft trainieren, damit sie auch im höheren Alter mobil bleiben und möglichen Stürzen vorbeugen.
Quelle: WHO Factsheet "Physical Activity"
Hoffnung spenden - Alzheimer aktiv angehen
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Weil niemand mit Demenz allein sein sollte.
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