Prävention & Hilfsmittel

Alzheimer Stiftung Göttingen

Obwohl die genauen Ursachen von Demenzerkrankungen wie Alzheimer nicht vollständig geklärt sind, gibt es Risikofaktoren, die das Auftreten dieser Krankheiten begünstigen. Einige dieser Faktoren, wie das Alter, die Gene oder das Geschlecht, können wir nicht beeinflussen. Andere wiederum können wir durch einen gesunden Lebensstil beeinflussen und somit das Risiko, an Demenz zu erkranken, reduzieren.

Risikofaktoren im Überblick

  • Bluthochdruck
  • Übergewicht
  • Übermäßiger Alkoholkonsum
  • Soziale Isolation
  • Mangel an Bewegung
  • Typ-2-Diabetes
  • Rauchen
  • Luftverschmutzung
  • Eingeschränkte Sehkraft
  • Geringe Bildung
  • Schwerhörigkeit
  • Hoher Cholesterinspiegel
  • Depressionen
  • Kopfverletzungen

Alzheimer-Demenz – Vorbeugung durch die richtige Ernährung

Wie kann man Demenz vorbeugen?

In Deutschland leben etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz, wobei Alzheimer die häufigste Form darstellt. Da bisher keine Heilung existiert, ist die Prävention besonders wichtig. Wer einen gesunden Lebensstil pflegt, sich regelmäßig körperlich betätigt und Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Sehverlust oder hohe Cholesterinwerte kontrolliert, kann einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, sein persönliches Demenzrisiko zu senken.

Obwohl es kein spezifisches Lebensmittel gibt, das das Risiko einer Alzheimer-Erkrankung komplett eliminiert, zeigt sich, dass Menschen, die sich ausgewogen und gesund ernähren, seltener an Alzheimer erkranken. Eine gesunde Ernährung fördert nicht nur die Gehirnfunktion, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden. Auch Menschen, die bereits an Alzheimer oder anderen Demenzerkrankungen leiden, profitieren von einer ausgewogenen Ernährung.

Tipps für eine gesunde Ernährung

  • Essen Sie viel Obst und Gemüse.
  • Verwenden Sie Olivenöl oder Leinöl als Fettquelle.
  • Nüsse und Samen liefern wertvolle Nährstoffe.
  • Trinken Sie mindestens 1,5 Liter Wasser pro Tag.
  • Vermeiden Sie übermäßigen Konsum von rotem Fleisch.
  • Planen Sie Ihre Mahlzeiten im Voraus und erstellen Sie eine Einkaufsliste, um sicherzustellen, dass gesunde Lebensmittel auf den Tisch kommen. Eine abwechslungsreiche Ernährung ist der Schlüssel zu langfristigem Erfolg.


Mediterrane Ernährung

Die mediterrane Küche, reich an Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Olivenöl und fetthaltigen Seefisch, gilt als besonders förderlich für die Herzgesundheit und den Kreislauf. Sie hat sich auch als hilfreich bei der Vorbeugung von Demenzerkrankungen erwiesen. Polyphenole, die in vielen Früchten, Gemüsesorten und Olivenöl vorkommen, unterstützen die Gesundheit des Gehirns. Omega-3-Fettsäuren, die in fettem Seefisch wie Lachs oder Makrele enthalten sind, wirken sich positiv auf den Zellstoffwechsel aus.

Bewegung: Ein Schutzfaktor für das Gehirn

Regelmäßige Bewegung hat nicht nur positive Auswirkungen auf den Körper, sondern auch auf das Gehirn. Durch körperliche Aktivität wird die Durchblutung des Gehirns verbessert, was dazu beiträgt, Ablagerungen in den Blutgefäßen zu verhindern. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die sich regelmäßig bewegen, seltener an Demenzerkrankungen wie Alzheimer leiden.

Die WHO empfiehlt mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche. Alternativ reichen 75 Minuten intensives Training aus, um ähnliche gesundheitliche Vorteile zu erzielen. Zusätzlich wird empfohlen, Krafttraining in den Alltag zu integrieren, um Muskelkraft und Balance zu stärken.

Welche Sportarten sind zur Vorbeugung geeignet?

Es gibt keine spezielle Sportart, die zur Vorbeugung von Demenz empfohlen wird. Wichtig ist, dass die Aktivität Spaß macht und regelmäßig durchgeführt wird. Ob Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren, Yoga oder Tanzen – jede Art von Bewegung unterstützt die Gehirngesundheit.

Geistige Fitness bis ins hohe Alter

Nicht nur körperliche, sondern auch geistige Aktivität trägt dazu bei, das Risiko einer Demenzerkrankung zu verringern. Geistig aktive Menschen zeigen oft eine verzögerte Entwicklung von Demenzsymptomen, da das Gehirn durch kontinuierliche Herausforderungen seine Plastizität behält und neue Verbindungen zwischen Nervenzellen bildet.

Aktivitäten wie das Erlernen neuer Fähigkeiten, Musizieren, Lesen oder das Lösen von Rätseln tragen dazu bei, das Gehirn fit zu halten. Komplexere Aktivitäten wie Tanzen oder das Erlernen einer neuen Sprache bieten besonders gute Trainingsreize für das Gehirn.

Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO)

  • Um Krankheiten vorzubeugen, rät die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Erwachsenen zu einer moderaten körperlichen Aktivität von rund 150 Minuten, also in etwa 2,5 Stunden pro Woche. Moderat bedeutet, dass die Herzfrequenz sich leicht erhöhen sollte. Bei untrainierten Menschen gilt 180 minus Lebensalter als guter Richtwert für eine moderate Betätigung.
  • Bei durchgängig anstrengendem Training kann die Dauer auf rund 1,25 Stunden pro Woche reduziert werden. 
  • Zusätzliche gesundheitliche Vorteile bringt ein moderates Krafttraining, bei dem die wichtigsten Muskelgruppen trainiert werden (zwei- bis dreimal pro Woche).
  • Menschen über 65 Jahre sollten vermehrt Gleichgewicht, Koordination und Kraft trainieren, damit sie auch im höheren Alter mobil bleiben und möglichen Stürzen vorbeugen.


Quelle: WHO Factsheet "Physical Activity"

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